viernes, 1 de noviembre de 2013

Facebook laufen die Teenager davon - Frankfurter Rundschau

Erst spät am Abend ließ Facebook-Finanzchef David Ebersman die Bombe platzen:  Die Zahl der amerikanischen Teenager, die täglich Facebook nutzen,  geht zurück. Besonders jüngere Jugendliche verschmähen das weltgrößte soziale Netzwerk zunehmend.

Diese brisante Aussage Ebersmans auf einer Analystenkonferenz zu den aktuellen Geschäftszahlen von Facebook verbreitete sich binnen Sekunden rund um den Erdball und ließ die Facebook-Aktie nachbörslich rasant abstürzen, nachdem sie zuvor dank guter Geschäftszahlen kräftig gestiegen war. Kein Wunder, denn entsprechende Gerüchte hatte es schon lange gegeben, doch bislang war das  Facebook-Management ihnen stets mit aller Vehemenz entgegengetreten.

Jugendliche meiden Facebook zunehmend

Nun aber steht fest, dass die Befürchtungen Realität geworden sind. Jugendliche meiden das Online-Netzwerk zunehmend, weil es aus ihrer Sicht inzwischen „elternverseucht" ist. Und das ist leicht nachvollziehbar: Wenn sich die eigenen Eltern auch bei Facebook tummeln und somit Klick für Klick beobachten können, was die Sprösslinge dort so treiben, dann ergreifen diese natürlich die Flucht.

Die Jugendlichen wenden sich daher Netzwerken zu, die für ihre Eltern teilweise noch  neu sind, wie die  Blog-Plattform Tumblr, der Kurznachrichten-Dienst Twitter oder die Chat-App WhatsApp. Auch die Foto-App Snapchat erfreut sich inzwischen großer Beliebtheit unter den jungen Leuten – so lange jedenfalls bis auch diese Plattformen wieder „elternverseucht" sein werden und die virtuelle Teenager-Karawane weiterzieht.

Dabei hatte der Abend für Facebook so gut angefangen. Denn die Zahlen für das dritte Quartal waren glänzend ausgefallen. Der Trend zur mobilen Internet-Nutzung zahlt sich für das Unternehmen zunehmend aus. Der Umsatz zwischen Juli und September schoss  um satte 60 Prozent in die Höhe und lag erstmals in einem Quartal über der Zwei-Milliarden-Dollar-Marke. 49 Prozent seiner Werbeeinnahmen erzielt Facebook inzwischen auf Tablets und Smartphones, drei Monate zuvor waren es erst 41 Prozent. Dabei hatten viele Beobachter noch vor gar nicht allzu langer Zeit damit gerechnet, Facebook werde auf  Smartphones und Tabletcomputern kaum Werbeeinnahmen erzielen können, weil die Schrift dort viel zu klein für wirkungsvolle Reklame sei.

Zahl der Nutzer entwickelt sich erfreulich

Unter dem Strich erzielte Facebook damit einen  Gewinn von 425 Millionen Dollar. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte das Online-Netzwerk noch 59 Millionen Dollar Verlust gemacht. Auch die Zahl der Nutzer insgesamt entwickelte sich weiterhin erfreulich für Facebook: Mittlerweile sind es 1,19 Milliarden, Ende  Juni waren es erst 1,15.

Schon andere positive Nachrichten hatten die Facebook-Aktie in den vergangenen Monaten stark steigen lassen. So buhlte das Unternehmen mit einer Reihe von Neuerungen um die Gunst der mobilen Nutzer, investierte in eine Facebook-App für Android-Smartphones und kaufte für fast eine Milliarde Dollar den beliebten Foto-Dienst Instagram. Jüngsten Gerüchten zufolge hat sich nun sogar der Smartphone-Pionier Blackberry Facebook zum Verkauf angeboten, was die Fantasie schürt, Facebook könnte demnächst ein eigenes Handy auf den Markt bringen. Doch was nützt das alles, wenn die für die Werbewirtschaft so wichtige Stammkundschaft Facebook tatsächlich allmählich dauerhaft den Rücken zukehrt?

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