miércoles, 31 de octubre de 2012

iPad mini im Test: Weniger Tablet fürs Geld - Spiegel Online

Als ich mein Testgert auspacke, besttigt sich der erste Eindruck vom Hands-On in San Jose: Leicht ist das kleine Apple-Tablet, sehr leicht. Und es sieht ganz anders aus als sein groes Gegenstck, das iPad mit Retina Display. Die Vorderseite erinnert mit ihrer abgeschrgten Kante an das iPhone 5, der Aluminiumrcken an das groe iPad. Auffllig ist der Rahmen um den Bildschirm. Beim kleinen iPad ist er viel schmaler als bei dem 9,7-Zoll-Modell. Das lsst den Bildschirm im Verhltnis zum Gehuse grer wirken.

Mit 7,9 Zoll im 4:3 Format nimmt dieser Bildschirm eine Sonderstellung bei den Tablets ein. Er steht genau zwischen den 7 Zoll von Googles Nexus 7 und den 8,9 Zoll des Kindle Fire HD 8.9 (nur in den USA erhltlich), die zudem beide ein Bildseitenverhltnis von 16:9 haben. Dass Apple so stoisch bei 4:3 bleibt, ist der Kompatibilitt geschuldet: Alle iPad-Apps sind fr dieses Format programmiert.

Ein direkter Vergleich des iPad mini mit einem Kindle Fire HD zeigt: Die beiden Tablets sind von den Auenmaen her fast gleich gro. Wegen seines dnnen Rahmens passt allerdings ein grerer Bildschirm in das Apple-Tablet (siehe Bilderstrecke).

Apple begrndet das ungewhnliche Format damit, dass es zwar 35 Prozent mehr Bildflche bietet als 7-Zoll-Displays, man das Gert aber trotzdem noch mit einer Hand halten kann. Dabei sollte man nicht versuchen, das iPad ganz zu umgreifen, denn dafr bruchte man ziemlich lange Finger. Besser geht es, wenn man es locker in die Hand nimmt, auf der Rckseite mit Mittel- und Ringfinger absttzt und vorne mit dem Daumen stabilisiert. Anders als das groe iPad ist es dafr leicht genug.

Reiseschreibmaschine

Genau das ist es, was mir am iPad mini am besten gefllt: Es ist klein und leicht genug, dass ich es immer dabei haben kann und es auch fast immer als mobile Surfstation mitnehme. Fast, weil es fr die Jackentasche eben doch zu gro ist. In einem Rucksack oder einer Umhngetasche dagegen fllt es als Zusatzgepck kaum auf. In Kombination mit einer Bluetooth-Tastatur taugt es sogar als Reiseschreibmaschine, wenn auch nicht so gut wie sein groes Gegenstck.

Technisch ist das iPad Mini eine Mischung aus iPad 2 und iPad 4. Als Antrieb dient ihm der A5-Prozessor aus dem iPad, seine Funktechnik entspricht der des iPad mit Retina-Display (iPad 4). Im Ergebnis ist das kleine damit genau so schnell wie das zwei Jahre alte iPad 2 und nicht mal halb so schnell wie das iPad 4. Das sagen zumindest Apps zur Leistungsmessung. Im populren Geekbench etwa kommt es auf dieselben 740 Punkte, die auch ein iPad 2 erreicht. Ein zum Vergleich getestetes iPad 4 kam dagegen mhelos auf 1750 Punkte.

Wer braucht Speed?

Merkwrdigerweise merke ich von diesem signifikanten Unterschied im Alltag gar nichts. Egal ob ich im Web surfe, Mails lese, Texte schreibe oder Arcade-Games spiele: Die Apps, die ich regelmig nutze, funktionieren auf dem kleinen iPad ebenso gut wie auf dem groen. Unterschiede zeigen sich nur bei Spielen, die fr das Retina-Display optimiert wurden. Die sehen auf dem hoch auflsenden Bildschirm viel besser aus. Wohlgemerkt besser, nicht schneller.

Generell gilt: Wer sich an hochauflsende Bildschirme und Retina-Displays gewhnt hat, wird den Bildschirm des iPad mini als Rckschritt empfinden. Mir fielen zuerst die Schriften im Webbrowser auf, die, anders als beim iPad 4, nicht scharf wie gedruckt aussehen und nicht bis in kleinste Schriftgren lesbar bleiben. Bei Fotos und Videos fllt dieser Unterschied kaum ins Gewicht. Hier spielt das iPad mini seine bei gleicher Auflsung hhere Pixeldichte gegenber dem iPad 2 als Vorteil aus.

Und einen Vorteil bringt dem iPad mini auch der mit dem iPhone 5 eingefhrte Lightning Connector. Der alte Dock Connector htte an dem schlanken Tablet reichlich klobig gewirkt. berdies zeigt sich der Akku des kleinen iPads gengsamer als die Stromspeicher der groen Modelle. Whrend die sich nmlich nur von 10-Watt-Netzteilen oder entsprechend ausgersteten USB-Buchsen betanken lassen, begngt sich das iPad mini mit den 5 Watt des USB-Standards, lsst sich sogar vom Steckernetzteil eines iPhone aufladen. Besonders hufig ist das allerdings nicht ntig, im Test wurden nach einem Tag durchschnittlicher Nutzung noch rund 50 Prozent Kapazitt angezeigt.

Mehr Tablet oder mehr iPad?

Die Frage, ob das iPad mini ein echtes iPad ist, lsst sich klar mit ja beantworten. Im Test hat sich ihm keine App verweigert, die Anbindung an den iCloud-Dienst funktionierte problemlos, der Datenabgleich mit einem Computer via iTunes ebenso. Der Bildschirm lsst sich sehr hell aufdrehen, zeigt krftige Farben und Kontraste, der Touchscreen reagiert verzgerungsfrei. Mehr iPad braucht man eigentlich nicht.

Und doch wird es das iPad mini nicht leicht haben, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen, weil es so viel teurer ist. 329 Euro verlangt Apple fr das Modell mit 16 GB Speicher und W-Lan. Mit Mobilfunkanbindung kostet es gleich 130 Euro mehr (459 Euro). Damit ist es zwar billiger als ein iPad 2 (ab 399 Euro) und deutlich billiger als ein iPad 4 (ab 499 Euro) aber erheblich teurer als die Konkurrenzmodelle von Google und Amazon. Nur die Mobilfunkversion ist mit GPS ausgerstet.

Billiganbietern macht Apple damit keine Angst. So bleibt am Ende nur ein Argument, sich ein iPad mini zuzulegen: Mehr Tablet frs Geld bekommt man anderswo, mehr iPad gibt es nirgends.

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