Die starke Belastung im Zuge des rasanten Ausbaus erneuerbarer Energien wird durch die Ecofys-Zahlen nun noch einmal unterstrichen. Allerdings war der Windertrag auch 2011 wesentlich höher als 2010. Schwerpunkte der sogenannten Abregelungen waren der Norden und der Osten. Mit dem nicht eingespeisten Strom hätten etwa 116.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden können. Ein Sprecher des Windenergieverbands betonte: "Das zeigt, wie dringend ein zügiger Netzausbau ist."
Mit 32 bis 38 Prozent der Ausfälle entfiel der größte Teil auf das Gebiet des Verteilnetzbetreibers Eon Edis (Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern). 23 bis 27 Prozent betrafen Eon Netz (Bayern, Schleswig Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen), neun bis zwölf Prozent Eon Westfalen Weser (Ostwestfalen-Lippe und Südniedersachsen) und acht bis zehn Prozent Schleswig-Holstein Netz.
Es handele sich "weiterhin in den meisten Fällen um ein regionales Problem des Verteilungsnetzes", wird in der Studie betont. Dies sind die unteren Netzebenen, quasi die Land- und Gemeindestraßen im Stromnetz. Mit 26 Gigawattstunden bis 48 Gigawattstunden an abgeregelter Leistung war erstmals aber auch das Höchstspannungsnetz des Übertragungsnetzbetreibers Tennet in größerem Maße betroffen.
Nach dem Entwurf des am Montag vorgestellten Netzentwicklungsplans sollen in Deutschland 2800 Kilometer an neuen Höchstspannungsleitungen gebaut werden, der Großteil entfällt auf drei neue Stromautobahnen von Nord nach Süd. Zudem sollen 2900 Kilometer im Höchstspannungsnetz optimiert werden. Aber das immer öfter vorkommende Abschalten der Windparks zeigt, dass zunehmend auch untere Netzebenen ein Schwachpunkt bei der Energiewende sind.
Neben den Investitionen in neue Stromautobahnen sind hier laut einem noch unveröffentlichten Studienentwurf der Deutschen Energie-Agentur Ausgaben von 27,5 bis 42,5 Mrd. Euro für den Ausbau in Deutschland notwendig. Demnach könnten bis 2030 zwischen 159.200 und 214.000 Kilometer an neuen Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetzen nötig sein, um den gerade in ländlichen Gebieten dezentral produzierten Wind- oder Solarstrom verteilen zu können.
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