viernes, 1 de febrero de 2013

Umstrittene App macht Facebook zum Sexvermittler - DIE WELT

Fünf neue Nutzer pro Minute, 30.000 Logins innerhalb weniger Tage: Die Macher der Facebook-App "Bang with friends" scheinen einen echten Nerv der Facebook-Community getroffen zu haben: "F****n mit Freunden" verspricht eine einfache Antwort auf die nagende Ungewissheit, ob eine sexuell begehrte Person aus dem Facebook-Freundeskreis das eigene Empfinden teilt, und für ein Abenteuer zu haben wäre.

Der Clou: Die Macher versprechen Anonymität: Wer die App herunterlädt, kann anschließend alle potenziellen Partner in der Kontaktliste markieren. Davon jedoch erfahren diese jedoch zunächst nichts: Erst wenn sie ebenfalls den "Down to Bang"-Button klicken, klärt die App über das gemeinsame Begehren auf – die anschließende Anmache per Direktnachricht müssen die potenziellen Liebhaber dann noch selbst initiieren. Doch der Reiz der App ist deutlich: Wer nun die alte Frage "willst Du mit mir..." stellt, weiß zumindest, dass eine Abfuhr unwahrscheinlich ist.

Dating-Apps für Facebook gibt es bereits diverse – doch "Bang with friends" bringt das Begehren auf den wesentlichen Punkt, spart jedes romantische Drumherum. Die App passt zur Youporn-Generation der Mittzwanziger, für die Sex eher gemeinsamer Sport ist denn Romantik. Wer hier klickt, erwartet eine schnelle Nummer, abseits der potenziellen Komplikationen gefühlsbetonter Dates.

Die drei anonymen Programmierer der App haben gegenüber dem US-Techmagazin "Mashable" angegeben, dass sie ihre Idee vergangene Woche innerhalb von zwei Stunden spontan zu einer App umgesetzt haben. Sie sind beide Mittzwanziger – ebenso wie die überwiegende Mehrzahl ihrer Nutzer, die sich aus der potenziell promisken US-College-Szene rekrutieren. Dementsprechend zeigt das Titelbild der Homepage ein halb nacktes, gesichtsloses Mädchen auf dem Bett einer Studentenbude, bereit für alles.

Ob die App bislang vor allem Männer anzieht, verraten die Nutzer nicht. Auch wie viele nur aus Neugierde mitmachen, bleibt abzusehen. Für die Zielgruppe ist die App bislang vor allem ein großer Spaß in der bislang eher sauberen Facebook-Welt. Die App scheint den Gegenpool der #Aufschrei-Bewegung im deutschen Netz zu verkörpern: Alles geht, wenn beide wollen. Die Anmache erfolgt anonym per Klick, ohne Scham, ohne soziale Kontrolle oder Political Correctness.

Doch das "Ich will mit dir ins Bett" per Serienklick birgt erhebliche Tücken: Wer mutig ist, kann einfach alle Freunde in der Freundesliste einmal anklicken – nur um dann prompt über mögliche Gefühlswallungen der Gegenseite aufgeklärt zu werden. Das kann extrem peinlich werden. Die Installation der App lässt sich schwer verleugnen. Und bei entsprechenden Anfragen muss dann natürlich auch mit peinlichen Fragen aus dem Freundeskreis gerechnet werden.

Darüber hinaus verstößt die App gegen sämtliche Richtlinien von Facebook zum Datenschutz oder zum Schutz Minderjähriger. Da das Netzwerk seine Tore für alle ab 13 öffnet, dürfte der erste Skandal nicht fern sein. Die Sperre durch Facebook scheint nur eine Frage der Zeit.

Dennoch sind die Macher zuversichtlich: Auf ihrer Homepage prangt seit neuestem ein "Wir stellen ein!"-Banner, die Macher versprechen bereits neue Features: Eine Smartphone App – die wiederum gegen alle Richtlinien des Apple-Stores verstoßen dürfte – sowie Optionen für homosexuelle Partnersuche und den Ausschluss von Familienmitgliedern.

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