sábado, 29 de diciembre de 2012

Fliegen und siegen - Spiegel Online

sterreich, sterreich, sterreich, sterreich. Man kann nicht sagen, dass die Vierschanzentournee in den vergangenen Jahren besonders abwechslungsreich war. Auch wenn die Besetzung im Team des sterreichischen Skiverbandes wechselte, das Resultat blieb gleich: Am Ende stellte der SV den Gewinner.

Und Deutschland? Im Januar 2002 feierte Sven Hannawald einen Rekordsieg, als er alle vier Springen gewann. 2009 holte Martin Schmitt mit Platz drei in Innsbruck den bislang letzten Podestplatz. Seitdem wartet der Deutsche Skiverband (DSV) darauf, dass ein deutscher Springer mal wieder unter die ersten drei kommt oder gar echte Chancen auf den Gesamtsieg hat. In dieser Saison knnte das Warten ein Ende haben.

Am 30. Dezember beginnt die Vierschanzentournee mit dem Springen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen richtet traditionell das Neujahrsspringen aus. Es folgen die sterreichischen Stationen Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen am 6. Januar (SPIEGEL ONLINE berichtet live von allen Springen).

"Wir wollen mal wieder einen Podestplatz in einem Einzelspringen bei der Tournee holen, das gab es schon viel zu lange nicht mehr", sagt Werner Schuster. Der Bundestrainer ist im fnften Jahr fr das DSV-Team verantwortlich, und endlich scheinen seine Springer in der Form, die Dominanz der sterreicher brechen zu knnen: "Wir haben erstmals realistische Chancen, bei der Tournee nicht nur zu reagieren, sondern zu agieren", so Schuster bei der Erffnungspressekonferenz in Oberstdorf.

Grund fr den Optimismus sind die bisherigen Ergebnisse des Winters. In den fnf Weltcup-Einzelwettbewerben der Saison gab es zwei Siege durch Severin Freund und drei weitere Podestpltze, dazu den Erfolg im Teamspringen im finnischen Kuusamo. "Wir sind alle sehr zufrieden mit dem ersten Saisonviertel", so Schuster. "Es ist schn, dass auch die anderen auf das Podium springen knnen. Das macht uns richtig stark", sagte Freund bereits nach dem Weltcup in Sotschi, wo Richard Freitag Zweiter wurde, der 17 Jahre alte Andreas Wellinger Dritter und Freund auf Platz fnf landete.

"Als Mannschaft sind wir ein Stck weitergekommen. Wir haben junge Springer dazubekommen, die sehr belebend sind fr das Team. Und die Etablierten sind gesund und so gut in Form, dass sie vorne mitmischen knnen", sagt Schuster. "Darauf haben wir aber auch fnf Jahre hingearbeitet. Wir wollen die eigenen Strken ausspielen und stndig Druck ausben. Wir sind nicht die Top-Favoriten, aber Mit-Favoriten. Ein Podestplatz ist realistisch, ein Tagessieg wre fantastisch."

Freund peilt einen Tagessieg bei der Tournee an

Der 24-jhrige Freund gilt schon lange als potentieller Sieg-Springer, doch Verletzungen warfen ihn immer wieder zurck. Im Frhjahr lie er sich wegen anhaltender Rckenprobleme an der Wirbelsule operieren. In dieser Saison springt Freund konstant gut, lag bis zum Weltcup im schweizerischen Engelberg sogar im Gesamtweltcup vorn.

Dass er die Fhrung nun an den sterreicher Gregor Schlierenzauer verloren hat, strt Freund wenig. "Das ist egal. Dafr kann ich mir nix kaufen", sagt er. Wichtiger ist ihm da das Vertrauen in die eigene Form - und das ist da: "Wir sind im Moment nah an den sterreichern dran. Um einen Podestplatz mchte ich schon mitspringen, ein Tagessieg wre natrlich der Wahnsinn."

Vor der Tournee-Generalprobe in Engelberg hatte Schuster kritisiert, dass neben Freund ein weiterer Springer in der absoluten Spitze fehlt. Ausgerechnet Wellinger, der Jngste im Team, knnte diese Rolle nun ausfllen. In der Schweiz sicherte er sich in seinem erst siebten Weltcupspringen bereits den zweiten Podestplatz, in der Gesamtwertung ist er bereits Vierter.

Wellinger vom C-Kader ins erste Team

Druck verspre er nicht, so Wellinger. "Ich freue mich einfach auf die Vierschanzentournee." Es sei schn, "als Schler ein bisschen was zu verdienen", sagt der Elftklssler. Schuster hatte ihn erst im Sommer aus dem C-Kader geholt. Ein "interessanter junger Mann" sei er, einer, "der viele Qualitten" und eine groe Zukunft habe. "Im Herbst hat er mich berzeugt, da haben wir gesagt: Den Burschen nehmen wir mit", erzhlt Schuster.

Auch der 33 Jahre alte Michael Neumayer und der 22-jhrige Richard Freitag zeigten in dieser Saison gute Leistungen und sind auch bei der Tournee sicher dabei. Im Mittelpunkt des Interesses steht aber Martin Schmitt.

Der 34-Jhrige sprang bisher nicht im Weltcup, sondern lediglich im zweitklassigen Continental Cup mit. Fr den deutschen A-Kader reichten seine Leistungen zuletzt nicht mehr. Zumindest bei den beiden deutschen Stopps in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen ist Schmitt aber dennoch dabei, denn im eigenen Land darf Schuster zwlf Athleten einsetzen. Fr die weiteren Springen muss er seinen Kader auf sieben Athleten reduzieren. Ob Schmitt dann noch antreten darf, ist fraglich. "Mich freut es fr ihn, dass er die Herausforderung des Continental Cup angenommen hat", sagte Schuster.

Schon vor seiner Nominierung* hatte Schmitt betont, bei der Tournee unbedingt starten zu wollen. Den Rckstand zu den Besten sah er damals gelassen: "Wenn es mir gelingt, die Lcke noch einmal zu schlieen, ist es toll. Wenn nicht, geht die Welt nicht unter", sagte der Skispringer.

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